MEER & MUSIK

Der britische Geiger Daniel Hope kann seit mehr als 35 Jahren auf eine blühende internationale Solokarriere zurückblicken. Gefeiert für seine musikalische Vielseitigkeit und sein humanitäres Engagement, wurde er mit einer Reihe von Auszeichnungen geehrt, darunter dem Bundesverdienstkreuz und dem Europäischen Kulturpreis für Musik 2015. Neben Solorezitalen, Kammerkonzerten und Konzertkooperationen mit den weltweit führenden Orchestern und Dirigenten leitet Hope auch zahlreiche Ensembles. 2016 trat er die Nachfolge von Sir Roger Norrington als Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters an und wurde zwei Jahre später Musikdirektor des New Century Chamber Orchestra in San Francisco. Seit 2007 ist er Exklusivkünstler bei Deutsche Grammophon, hat eine preisgekrönte Diskografie und ist auch ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator, der während der Pandemie die preisgekrönte Streaming- und TV-Serie Hope@Home moderierte. Im Jahr 2019 beendete er seine 16. und letzte Saison als stellvertretender künstlerischer Leiter des Savannah Music Festival in Georgia und wurde künstlerischer Leiter der Dresdner Frauenkirche. Im Jahr 2020 tritt Hope in die Fußstapfen von Kurt Masur und Joseph Joachim und wird Präsident des Beethoven-Hauses Bonn. Ab dem 1. November 2025 wird Hope Intendant und künstlerischer Leiter des von Yehudi Menuhin und Benjamin Britten gegründeten Gstaad Menuhin Festivals.

„Eine blühende Solokarriere…aufgebaut auf einer erfinderischen Programmgestaltung und einem sondierenden Interpretationsstil.“ – NY Times

Hope machte zunächst als jüngstes Mitglied des Beaux Arts Trio auf sich aufmerksam, mit dem er in den letzten sechs Spielzeiten mehr als 400 Auftritte absolvierte. Heute ist er ein vertrautes Gesicht in den renommiertesten internationalen Konzertsälen und Festivals, von der New Yorker Carnegie Hall bis zum Sydney Opera House, von Aspen und Tanglewood bis Salzburg, Schleswig-Holstein – wo Hope 2023 Featured Artist war – und den Londoner BBC Proms. Er arbeitet mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Christoph Eschenbach, Vladimir Jurowski, Iván Fischer und Christian Thielemann sowie mit den führenden Ensembles der Welt zusammen, darunter die Sinfonieorchester von Berlin, Boston, Chicago, London, Los Angeles, Paris und Tokio.

Hope war es, der die von der Kritik überarbeitete Fassung von Bergs Violinkonzert uraufgeführt und erstmals eingespielt hat. Als leidenschaftlicher Verfechter zeitgenössischer Musik hat er außerdem mehr als 30 neue Werke in Auftrag gegeben und dabei eng mit so prominenten Komponisten wie Harrison Birtwistle, Peter Maxwell Davies, Tan Dun, Sofia Gubaidulina, György Kurtág, Krzysztof Penderecki, Max Richter, Tōru Takemitsu, Mark-Anthony Turnage und Alfred Schnittke zusammengearbeitet, dessen Musik für Violine und Klavier im Mittelpunkt von Hopes Albumveröffentlichung 2021 bei der Deutschen Grammophon stand.

Hope ist einer der produktivsten Künstler im Bereich der klassischen Musik und hat bereits mehr als 30 Alben aufgenommen. Er wurde unter anderem mit dem Deutschen Schallplattenpreis, dem Diapason d’Or of the Year, dem Edison Classical Award und dem Prix Caecilia ausgezeichnet. Zu seiner Diskografie gehören die jüngsten Deutsche Grammophon-Alben DANCE!, das die Geschichte des westlichen Tanzes vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert nachzeichnet, und Irish Roots, das von seinem Wunsch angetrieben wird, Teile seiner musikalischen DNA zu erforschen und auszudrücken.

Hope hat außerdem Mendelssohns Violinkonzert und Oktett mit dem Chamber Orchestra of Europe aufgenommen, das von der New York Times als eine der besten Einspielungen des Jahres bezeichnet wurde; Bergs Violinkonzert, das von der Zeitschrift Gramophone zur „ersten Wahl aller verfügbaren Aufnahmen“ gewählt wurde; Belle Époque, das populäre Musik und klassische Raritäten aus dem Europa vor dem Ersten Weltkrieg vereint; Journey to Mozart, auf dem der Geiger das Dritte Konzert des Komponisten mit Beispielen seiner Vorgänger und Zeitgenossen kombiniert; Spheres, das die Weltersteinspielungen von vier für den Geiger geschriebenen Werken umfasst; Escape to Paradise, das auf seinen umfangreichen Recherchen über die europäischen Komponisten beruht, die den Hollywood-Sound geprägt haben; und Max Richters Vivaldi Recomposed, das in 22 Ländern die Charts anführte und nach wie vor zu den meistverkauften Klassik-Veröffentlichungen der letzten Zeit zählt. Kürzlich veröffentlichte er Hope, das während der COVID-19-Pandemie aufgenommen wurde und neue Arrangements von Ariel Ramírez‘ Misa Criolla sowie zeitlose Klassiker von Schubert, Elgar und Pärt enthält, sowie America, das 35 Jahre amerikanischer Musik mit dem Marcus Roberts Trio als Gast präsentiert.

. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine veröffentlichten Hope und der ukrainische Pianist Alexey Botvinov die EP Music for Ukraine, ein Benefizalbum mit Musik der ukrainischen Komponisten Myroslav Skoryk und Valentin Silvestrov. Im Jahr 2023 nahm Botvinov zusammen mit Hope und seinem New Century Chamber Orchestra ein Album zum 30-jährigen Bestehen des Orchesters auf, auf dem Stücke von Tan Dun, Mark-Anthony Turnage und Jake Heggie sowie Musik von Philip Glass uraufgeführt sind.

„Die aufregendste britische Streicherin seit Jacqueline du Pré“. – The Observer (UK)

Als Künstler, der seine Plattform nutzt, um sich in vielen Bereichen zu engagieren, hat Hope vier Bestseller-Bücher verfasst, die alle im deutschen Rowohlt Verlag erschienen sind. Er schreibt regelmäßig für das Wall Street Journal und initiierte interdisziplinäre Kollaborationen mit Künstlern wie Klaus Maria Brandauer, Mia Farrow, Sebastian Koch, Iris Berben und Sting, um nur einige zu nennen. In Deutschland moderiert er seit 2016 eine wöchentliche Radioshow für den WDR3-Kanal und kuratiert und moderiert Hope@9pm, eine salonartige Musik- und Talkveranstaltung mit kulturellen und politischen Gästen im Berliner Konzerthaus. Wie er in einem ganzseitigen Guardian-Feature erzählte, hat er während der Pandemie Hope@Home kreiert und präsentiert, eine Livestream-Reihe, die als „DIY-TV“ für sozial distanzierte Zeiten konzipiert ist. Die professionell für den deutsch-französischen Fernsehsender ARTE produzierte, täglich ausgestrahlte und gestreamte Serie ermöglichte 

dem Geiger und seinen zahlreichen Gästen – darunter Lang Lang, Sir Simon Rattle, Christian Thielemann und Robert Wilson – die Möglichkeit, von seinem Berliner Wohnzimmer aus mit ihrem Publikum in Kontakt zu bleiben. Zusammen mit ihren Fortsetzungen Hope@Home on Tour!, Hope@Home – Next Generation und Europe@Home präsentierte die Show mehr als 400 Musiker in 150 Episoden, die fast elf Millionen Mal gestreamt wurden und Tausende von Euro für Künstler in Not einbrachten.

Ein Dokumentarfilm mit dem Titel Daniel Hope – The Sound of Life wurde 2017 in Kinos in Nordamerika, Australien und Europa gezeigt, und Celtic Dreams: Daniel Hopes verborgene irische Geschichte wurde im Frühjahr 2022 auf ARTE und im American Public Radio ausgestrahlt. Diese Reihe wird mit Hope on the Road – Visiting Hollywood fortgesetzt, einer kommenden TV-Dokumentation, in der der Geiger Hollywood besucht, um die Geschichte der Hollywood-Exil-Komponisten zu erzählen, die aus Nazi-Deutschland geflohen sind und dazu beigetragen haben, den Hollywood Sound zu schaffen. Im Jahr 2024 wird ein neuer Dokumentarfilm von Hope den 30. Jahrestag der Freiheit in Südafrika feiern.

Daniel Hope erhielt seine Ausbildung an der Londoner Highgate School und der Royal Academy of Music. Er studierte Violine bei Zakhar Bron und Itzhak Rashkovsky und arbeitete eng mit seinem Mentor Yehudi Menuhin zusammen, mit dem er zahlreiche Konzerte in aller Welt gab. Heute lebt Hope mit seiner Familie in der Schweiz und spielt die Guarneri del Gesù von 1742, die ihm großzügig zur Verfügung gestellt wurde.